Flüsse und Seen ermöglichten die Ausbreitung früher Homininen im Iran
Ein neues Modell des Paläoklimas und der Hydrologie im Iran zeigt bevorzugte Routen für die Ausbreitung des Neandertalers und des modernen Menschen nach Asien auf
Die archäologischen Funde im Iran sind oft wenig erforscht, lassen aber auf eine menschliche Präsenz schließen, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Frühere Untersuchungen haben zahlreiche Fundstellen aus dem unteren und oberen Paläolithikum identifiziert, darunter auch die Entdeckung von Neandertaler-Fossilien im Zāgros-Gebirge, aber vieles über die Vorgeschichte des Iran gilt es noch zu erforschen. Eine aktuelle Studie geleitet von Mohammed Javad Shoaee vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie untersucht die Umweltgeschichte des Iran, um besser zu verstehen, wie das Klima die Ausbreitung und Besiedlung des Irans durch Homininen beeinflusst hat.
Die Forschenden fanden heraus, dass feuchtere Wetterbedingungen die Ausbreitung des Menschen über den Iran in während verschiedener Zeitperioden in der fernen Vergangenheit begünstigten. Während der Sauerstoff-Isotopenstufe (Marine Isotope Stage - MIS), einer warmen, feuchten Periode, die vor etwa 130.000 Jahren begann, ermöglichten Flüsse und Seen zwei Wege für menschliche Gruppen. Einerseits die nördliche Route durch das Elburs- und Kopet-Dag-Gebirge und nördlich der Wüste Dasht-e Kavir. Die andere Route, die hier zuerst identifiziert wurde, verlief südlich entlang des Zāgros-Gebirges, bevor sie weiter ostwärts nach Pakistan und Afghanistan verläuft.
Weitere Information sind in englischer Sprache verfügbar.