Auf dem Stand der Dinge? Über die Möglichkeiten der Isotopenanalyse in der Archäologie
Ein neuer Leitartikel im Magazin Frontiers in Environmental Archaeology berichtet über die Bedeutung der Isotopenanalyse zur Erforschung historischer Mensch-Umwelt-Beziehungen und zukünftige Anwendungsmöglichkeiten
Die Isotopenanalyse ist ein mittlerweile fast alltägliches Werkzeug, um die Ernährung, Umwelt und Mobilität unserer Vorfahren zu erforschen. Dieses weite Einsatzspektrum – von Zähnen zu Sedimenten und Samen bis zu Töpferwaren – beruht insbesondere darauf, dass die Methode biochemische Eigenschaften und Messungen nutzt, um Einblicke in die Vergangenheit zu erhalten.
Verglichen jedoch mit den Fortschritten in der aDNA und der Proteomik, scheint die Isotopenanalyse ein gewisses Reifestadium in der Archäologie erreicht zu haben. In einem neuen Leitartikel betont Dr. Patrick Roberts vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie jedoch, dass Reife nicht notwendigerweise Stillstand bedeutet.
Mit einem Rückblick auf die Anfänge der Isotopenanalyse in der Archäologie unterstreicht der Leitartikel die Notwendigkeit, aus archäologischem Detailwissen Forschungsfragen zu formulieren, die mit den gegebenen Analysemethoden überprüft werden können.
Der Blick auf die Zukunft hingegen zeigt, wie die Isotopenanalyse unser Verständnis historischer Mensch-umwelt-Beziehungen verbessern kann. Durch die Ausweitung des Einsatzes etablierter Techniken und die Entwicklung neuer Methoden, wie die Analyse einzelner Pflanzenwachs-Biomarker oder Aminosäuren, kann die Isotopenanalyse weiterhin hochauflösende Umwelt- und Ernährungsinformationen aus untersuchten Regionen und Zeiträumen liefern.
Der Leitartikel stellt die Fachsektion „Archäologische Isotopenanalyse“ des Magazins Frontiers in Environmental Archaeology vor, einer Fachzeitschrift, die sich insbesondere der Multidisziplinarität der Archäologie widmet, um praktische Verbesserungsvorschläge für Politik und Gesellschaft im Anthropozän liefern möchte.