PARIS (Prunus Archaeobotanical Research Investigation and Survey) Projekt
Die Prunus-Art ist eine der wirtschaftlich wichtigsten Baumarten. Die Früchte dieser Bäume (Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Kirschen usw.) werden weltweit angebaut und gelten als Grundzutaten für viele Küchen. Diese kulinarische Beliebtheit spiegelt sich jedoch nicht in den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Ursprünge, einschließlich des Zentrums ihrer Domestizierung, wider. Genetische Studien deuten darauf hin, dass die meisten modernen Prunus-Taxa Cousins der ersten Generation sind und seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden, durch künstliches Klonen vermehrt wurden. Daher ist es für Genetiker schwierig, die Domestizierung von Prunus-Früchten zu entschlüsseln. In diesem Projekt wird die Domestizierung der Prunus-Frucht durch die Einbeziehung archäologischer Überreste untersucht, um eine zeitliche und geografische Verbindung zum alten Prunusanbau herzustellen
Mit Hilfe morphometrischer Messungen zur Unterscheidung von Prunus-Taxa wollen wir einen ergänzenden Ansatz zu den traditionellen mikroskopischen Methoden zur Identifizierung von Obstkernen entwickeln. Dieser Ansatz beruht auf der Zusammenstellung und Kartierung historischer und archäobotanischer Daten über die Ausbreitung von Prunus-Arten, der Erstellung eines Modells moderner Prunus-Maße, die mit Hilfe der linearen Diskriminanzanalyse differenziert werden, und der Verwendung des Modells zur Unterscheidung unbekannter archäologischer und historischer Prunus-Steine. Dieser archäobotanische Ansatz soll die gleichzeitige genetische Forschung über die Gattung Prunus unter der Leitung von Dr. Logan Kistler am Smithsonian Institute in Washington, DC, ergänzen.