Neuerscheinung im März: "Cambridge World History of Violence" 

Die vierbändige Ausgabe ist die erste ihrer Art und bietet eine umfassende Darstellung der Gewalt von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart

25. März 2020

Am 26. März 2020 erscheint bei Cambridge University Press die Cambridge World History of Violence (Weltgeschichte der Gewalt) in vier Bänden. Die Veröffentlichung erfolgt zunächst in Großbritannien, im Mai wird das Werk auch in Nordamerika publiziert. Mark Hudson, Wissenschaftler an der Eurasia3angle-Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte (MPI-SHH) ist Mitherausgeber von Band 1: The Prehistoric and Ancient Worlds (Vorgeschichte und Antike).

Dieser Band bietet seinen Leserinnen und Lesern eine umfassende Auseinandersetzung mit Gewalt als breit gefächertem Phänomen von der Vorgeschichte bis zum Ende der klassischen Antike. Geografisch umfasst der Band das südliche Afrika, den Nahen Osten, Europa, Indien, China, Japan und Mittelamerika. Er ergänzt – und kritisiert an einigen Stellen – die bisherigen Forschungen zur Anthropologie und Psychologie der Gewalt in der menschlichen Geschichte, einer der wichtigsten intellektuellen Fragen moderner Gesellschaften. Internationale Expertinnen und Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet haben zu diesem Band beigetragen, der für Forschende, Lehrende und Laien, die von Archäologie und der Antike fasziniert sind, gleichermaßer interessant ist.

Mit Blick auf Band 1 sagt Mark Hudson: "In der Vergangenheit hat es bereits zahlreiche Forschungsarbeiten zur antiken Kriegsführung gegeben. Aber dieses Buch verfolgt einen neuen, breiteren Ansatz. Steven Pinkers Buch Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit (englischer Orginaltitel: The Better Angels of Our Nature) aus dem Jahr 2011 stellte die einschneidende Hypothese auf, dass die Gewalt im Laufe der Menschheitsgeschichte zurückgegangen sei, und lenkte viel Aufmerksamkeit auf Entwicklungen der Gewalt im Laufe der Geschichte. Cambridge World History of Violence bietet sowohl eine globalere als auch eine kontextuellere Sicht auf Pinkers Arbeit und zeigt, dass viele Belege aus Vorgeschichte und Antike seine Hypothese nicht stützen.

Neue archäologische Analysen von Skelettverletzungen verändern unser Verständnis von prähistorischer Gewalt. Dieser Band bietet eine detaillierte Aktualisierung dieser aufregenden Arbeit, an deren Weiterentwicklung meine Mitherausgeberin Linda Fibiger von der Universität Edinburgh wegweisend beteiligt war. Die Kapitel zur antiken Geschichte greifen bekannte Themen wie römische Kriegsführung und Gladiatoren wieder auf, umfassen aber auch eine Reihe neuer Themen, darunter Kriminalität und Recht im klassischen Athen, Kriegsführung im frühen kaiserlichen China und Ideologien der Gewalt im alten Indien. Mit seiner innovativen Forschung, den unterschiedlichen Perspektiven und dem fachkundigen Autorenteam dürfte dieser Band einen neuen Maßstab für die Erforschung der Gewalt im Altertum setzen.”

Zum Herausgeberteam von Band I: The Prehistoric and Ancient Worlds gehören neben Linda Fibiger und Mark Hudson auch Garret G. Fagan von der Pennsylvania State University und Matthew Trundle von der Universität Auckland. Die Professoren Fagan und Trundle sind während der Redaktionsphase des Bandes verstorben.

Alle vier Bände können ab sofort bei Cambridge University Press bestellt werden: https://www.cambridge.org/core/series/cambridge-world-history-of-violence/906C61184616EF239D5CECC3327BC428

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