Dr. Patrick Roberts erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis

15. März 2021

Dr. Patrick Roberts ist einer von 10 Forschenden, die im Jahr 2021 den wichtigsten deutschen Preis für Nachwuchsforscher verliehen bekommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Bundesministerium für Bildung und Forschung vergeben jährlich die Heinz Maier-Leibnitz-Preise, deren diesjährige Verleihung am 4. Mai 2021 stattfindet.

Seit 1977 wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis jährlich an herausragende Forscherinnen und Forscher verliehen, die sich in einem frühen Zeitpunkt ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden. Der Preis dient als Anerkennung und zugleich als Ansporn, diese Laufbahn eigenständig und zielstrebig fortzusetzen. Benannt ist er seit 1980 nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz, in dessen Amtszeit (1974–1979) er auch erstmals vergeben wurde. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis gilt als einer der bedeutendsten Preise für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland.

Vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler erhalten in diesem Jahr den Heinz Maier-Leibnitz-Preis und damit die wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Das hat ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzter Auswahlausschuss in Bonn beschlossen. Das Gremium steht unter dem Vorsitz der DFG-Vizepräsidentin und Mathematikerin Dr. Marlis Hochbruck. Die Verleihung der mit je 20.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 4. Mai aufgrund der Covid-19-Pandemie im virtuellen Rahmen statt. Für die diesjährige Preisverleihung waren insgesamt 150 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten nominiert worden. 

Dr. Patrick Roberts wird für seine Forschungen im Bereich der prähistorischen Archäologie mit dem Preis gekürt. Der Ausschuss würdigt damit seine entscheidende Rolle in der Entwicklung und Anwendung bioarchäologischer Methoden, insbesondere der Stabilisotopenanalyse, um prähistorische Ernährungsweisen und Anpassungen des Menschen zu untersuchen. Das Preiskomitee betonte auch die Bedeutung seiner Untersuchungen zu den bislang wenig erforschten frühen Mensch-Umwelt-Beziehungen in den mittlerweile stark bedrohten tropischen Regenwäldern, welche ihn von anderen Archäologinnen und Archäologen in Deutschland klar absetzten.

Roberts‘ Forschungsarbeiten zeigen zudem, wie archäologisches und paläoökologisches Wissen zu Umweltschutz und Politikgestaltung in Bezug auf solche gefährdeten Regionen beitragen kann, welche bis 2050 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung aufnehmen werden. Roberts promovierte an der Universität Oxford und hat neben seiner W2-Position als Gruppenleiter in Jena, Positionen an der Universität der Philippinen und an der Universität Queensland in Brisbane, Australien, inne. Roberts erhielt außerdem einen ERC Starting Grant und ist Mitglied der Global Young Academy.

Roberts leitet die PANTROPOCENE-Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena. Sein Buch Jungle: How Tropical Forests Shaped the World – and Us wird durch den Viking/Penguin Random House Verlag im Juli 2021 veröffentlicht. Mehr Informationen über Roberts‘ Veröffentlichungen und seine aktuellen Projekte finden Sie hier

 

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