Die Erforschung der Baumriesen des Amazonas

Eine neue Studie präsentiert einen verbesserten Bohrer zur Untersuchung der tropischen Giganten

5. Juli 2021
Tropenbäume erreichen oft ein Alter von mehreren hunderten Jahren. Während dieser Zeit sammeln sie wichtige Informationen über die vergangenen Wachstumsperioden in ihren Ringen. Hochqualitative Proben aus großen Bäumen mit einer hohen Holzdichte und in abgelegenen Regionen zu gewinnen, stellt die Forschung jedoch regelmäßig vor Probleme. In einer neuen Studie präsentieren Forschende ein verbessertes Bohrsystem, welches zerstörungsfreie Probenbohrungen von großen Hartholzbäumen in den entlegenen Teilen des Amazonasbecken ermöglicht. 

In einem neuen Artikel, veröffentlicht in Dendrochronologia, berichtet ein internationales Forschungsteam über eine neuartige Methode zur Probenentnahme von großen, stark verdichteten Tropenbäumen in schwer zugänglichen tropischen Regionen. Die Studie wurde von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte zusammen mit Forschenden des National Institute for Amazonian Research in Brasilien geleitet und präsentiert ein verbessertes Bohrsystem, welches sich aus einem Bohrer, der mit einer in der Hand gehaltenen Bohrmaschine verbunden wird und einer am Baum angebrachten Stütze zusammensetzt. Das Bohrsystem ermöglicht die Entnahme von Kernen mit 1.5mm Durchmesser und mehr als 1.0m Länge. 

Die neue Methode gilt als vielversprechend für die Probenentnahme von großen und alten Tropenbäumen, die wie Zeitkapseln Informationen über die historische Waldwirtschaft der indigenen Populationen und die vergangenen klimatischen Bedingungen liefern können. Der Bohrer ermöglicht Kernbohrungen mit einem geeigneten Durchmesser und in einer ausreichenden Menge für die Baumringanalyse sowie Stabilisotopen- und Radiokarbonanalyse an denselben Proben und erweitert damit die Möglichkeiten für das Feld der Tropendendrochonologie. 

 

Weitere Informationen finden Sie in dem dazugehörigen englischsprachigen Artikel

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